So wirst du vom Künstler zum Blogger – Teil 1

Karikatur Vermeer Pastellkreide

Hier seht ihr das Bild zum dem Beitrag, den ich heute eigentlich schreiben wollte! 😉

Liebe Gemeinde!

Aus aktuellem Anlass schmeiße ich heute meinen Redaktionsplan (ich Streber hab sowas!) über den Haufen und schreibe den passenden Artikel zum Beitragsbild (das ich gestern zur Vorbereitung gemalt habe) heute nicht. Heute geht es erstmal um die Frage, die mir in den letzten Tagen von mehreren Seiten gestellt wurde: „Ich will auch ein Bild zum Kreativen Freitag einreichen, aber wie kann ich das bloggen? Was ist ein Blog überhaupt? Ich hatte bis jetzt nur einen Block. Wie kriege ich den ins Internet?“ Ich werde also versuchen, euch das Einrichten eines Blogs so zu erklären, dass auch verstrubbelte Künstler verstehen, wie es funktioniert!

Für alle, die bereits seit Jahren bloggen, wird der heutige Artikel natürlich langweilig, außer, ihr wollt euch darüber amüsieren, wie Frau Groka versucht, Technik in Worte zu fassen! Wir fangen also ganz klein an mit der Frage:

Wofür brauche ich überhaupt einen Blog?

Die Frage ist ganz leicht zu beantworten: Er ist ein cooles Spielzeug und macht saumäßig viel Spaß, sobald du den technischen Teil hinter dir hast! Wenn du kreativ bist, kannst zu einen Blog nutzen, um

  • deine Bilder, Zeichnungen, Fotografien, Grafiken oder sonstiges deinen Lesern zu zeigen und damit deine Arbeiten bekannter machen
  • Kontakte aufzubauen und Leute kennenzulernen, die über ähnliche Themen bloggen wie du
  • die Fortschritte deiner Arbeit zu dokumentieren und Feedback zu bekommen
  • eine Basis-Seite zu schaffen, von der aus du ohne Mehraufwand deine Social Media Profile bespielen kannst
  • ein einzigartiges fortlaufendes Kunstwerk zu schaffen, mit dem du dir als Kreative/r einen Namen machst
  • dich köstlich zu amüsieren und jeden Kommentar zu feiern!

Bist du jetzt heiß und willst es unbedingt versuchen? Dann kommen wir zur Gretchenfrage:

Reicht ein kostenloser Blog oder brauche ich ein professionelles Hosting mit eigener Domain?

Hier scheiden sich die Geister. Professionelle Blogger schwören in der Regel auch auf professionell gehostete Blogs mit eigener Domain. Das bedeutet, dass man bei einem Hoster Webspace mietet, um den Blog dort zu parken, was natürlich auch Kosten verursacht, die aber je nach Anbieter und Anspruch an die Leistungsstärke des Blogs nur ein paar Euro im Monat betragen können. Der Vorteil ist, dass du hier größere Freiheit hast bei der Auswahl deiner Domain, also deines Blognamens, denn du kannst die Endung frei wählen, zum Beispiel .de, wenn es sich um einen deutschsprachigen Blog handelt. Bei kostenlosen Anbietern hängt an der Adresse immer noch der Name des Anbieters mit dran, bei mir zum Beispiel wordpress.com (siehe oben in der Adresszeile). Eine Domain wie DeinName.de zum Beispiel sieht eben für viele professioneller aus und ist leichter zu merken.

Der wahre Vorteil eines professionell selbstgehosteten Blogs liegt aber darin, dass du viel mehr Funktionen hast, mit denen du zum Beispiel Suchmaschinen beeindrucken kannst und dadurch eine größere Reichweite bekommst. Wenn du Ehrgeiz hast und es sofort „richtig“ machen willst, empfehle ich dir diesen Artikel von Schreibsuchti Walter. Das ist der beste Artikel, den ich bisher zum Thema Hosting gefunden habe.

Wenn du ahnungsloser Anfänger bist und einfach nur einen Weg suchst, erstmal deine Bilder im Netz zu zeigen, gehe ich aber mal davon aus, dass du erstmal den einfacheren Weg ausprobieren willst, um rauszufinden, ob Bloggen überhaupt etwas für dich ist. Als Künstler kannst du übrigens auch mit einem kostenlosen Blog richtig abräumen, als leuchtendes Beispiel fällt mir da Edward B. Gordon ein, der seit Jahren Daily Paintings bloggt, und das sehr erfolgreich. Es gibt also Hoffnung für uns kleine Lichter! 😉 Und wie kommst du jetzt an deinen kostenlosen Blog?

Kostenlose Anbieter für deinen Blog

Wenn du dich vor Google klemmst, wirst du feststellen, dass es zahlreiche Anbieter für kostenlose Blogs gibt. Um dich und mich nicht zu verwirren, möchte ich mich aber auf die zwei bekanntesten beschränken, mit denen ich mich halbwegs auskenne. Da wäre zum einen

Blogspot von Google

Ich hab selbst schon mit dem Programm gearbeitet und finde es sehr anwenderfreundlich, da du jede Menge Spielereien bei der Gestaltung hast, ohne irgendwelche CSS- oder HTML-Kunststücke zu beherrschen. Du kannst die Hintergrundbilder individuell verändern, eigene Hintergründe hochladen, hast eine riesige Auswahl bei den Schriften und Farben und einiges mehr. Vorteil ist auch, dass du kein Benutzerkonto anlegen musst, wenn du schon ein Google-Konto hast. Wenn du Google-Gegner bist oder dich lieber gleich in WordPress einarbeiten willst (denn an WordPress kommst du nicht mehr vorbei, wenn du einen Blog selbst hosten willst!), empfehle ich dir

wordpress.com

Hier ist ganz wichtig, dass du auf die Endung achtest und wordpress.COM aufrufst, nicht wordpress.org. Bei wordpress.org kannst du die Software herunterladen, um einen Blog bei einem Hoster hochzuladen, bei wordpress.com kannst du direkt mit einem kostenlosen Blog loslegen, ohne dich erst durch das technisch anspruchsvolle Hosting zu fuchsen. Bevor du loslegst, solltest du dir allerdings ein paar grundlegende Gedanken machen, die auch für einen kleinen Hobbyblog die halbe Miete sind (oder mehr)!

Was muss ich vor dem Blog-Start beachten?

Ein Blog muss heute anwenderfreundlich sein. Klingt doof, ist aber so. Als die ersten Blogs entstanden, war es noch nicht so wichtig, dem Leser „Mehrwert“ zu bieten, heute ist die Bloggerwelt so groß und bunt geworden, dass deine Leser auf den ersten Blick eine Entscheidungshilfe brauchen, warum sie ausgerechnet deinen Blog lesen sollten. Da du kreativ bist, dürfte es dir aber nicht schwer fallen, einen unverwechselbaren Blog zu kreieren, der einen hohen Wiedererkennungswert hat – zum Beispiel durch deine eigenen Bilder! Und wie stellst du das an? Welche Seiten brauchst du dafür? Fangen wir an mit dem Blogtitel!

Dein individueller Blogtitel

Den richtigen Blogtitel zu finden, treibt dich in den Wahnsinn, wenn du zu lange darüber nachdenkst. Dabei hast du im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Du kannst einen suchmaschinenfreundlichen Titel wählen (plattgesagt wäre das etwas wie „acrylbilder.wordpress.com“) oder dich für einen individuellen Namen entscheiden, den zwar zu Anfang niemand googeln wird, den du aber dann selbst zu einem „Markennamen“ aufbauen kannst, wie etwa den Namen deines Ateliers.

Im Zweifelsfall nimmst du einfach deinen eigenen Namen. Eine gute Mischform wäre zum Beispiel „acrylbilder-waldemar-schmittenköttler.wordpress.com“. Sollte der Name, den du dir mühsam ausgedacht hast, schon vergeben sein, wird das System dir bescheid sagen, wenn du aufgefordert wirst, deinen Blognamen einzutragen. Zusätzlich zum Blognamen wirst du dann auch aufgefordert, deinen Blog-Slogan einzutragen. Das ist ein Beisatz, der im Header deines Blogs erscheint und kurz und knackig erklärt, worum es geht. In meinem Header siehst du den Slogan „Werde glücklich, werde Künstler!“

Wie jetzt, Moment mal, was ist denn jetzt der Header?!

Der Header deines Blogs ist das Bild oben im Blog, das immer gleich bleibt, ähnlich wie bei deinen Social Media Profilen. An diesem Header erkennen deine Leser sofort: Ah, ich bin zu Hause in meinem Lieblingsblog! Den Header kannst du individuell gestalten, indem du eins deiner Bilder passend zuschneidest und hochlädst (dazu kommen wir im zweiten Teil dieses Artikels). Da wir Menschen schneller gucken als denken, nehmen wir natürlich das Header-Bild zuerst wahr, es ist quasi deine Visitenkarte und dein Markenzeichen.

Aha. Und was für Seiten brauche ich noch auf meinem Blog?

Jeder Blog hat ein Menü mit sogenannten Unterseiten. Das sind die Seiten, die du (bei mir in der schwarzen Leiste unter dem Header) als Besucher anklicken kannst, um zu gucken, wo du gelandet bist. Diese Seiten bleiben, wenn du sie einmal erstellt hast, in der Regel gleich. Langweilig, aber Pflicht, ist das Impressum. Das kannst du für einen privaten Anfängerblog hier erstellen. Wenn du Einnahmen erzielen willst, solltest du aber deinen Arzt oder Apotheker fragen. Oder einen Anwalt, der sich mit Internet-Recht auskennt. Ich bin auf jeden Fall nicht schuld, ich hab dich gewarnt! Zum Impressum gehört auch Haftungsausschluss und Datenschutz Blabla, aber das macht alles der Generator für dich. Spannend wird es endlich wieder bei der „Über dich“ Seite.

Wozu brauche ich eine „Über“-Seite?

Ganz einfach: Ein Blog ist kein trockenes Sachbuch, er ist auch nicht die anonyme riesen Webseite irgendeines Konzerns, er ist dein Baby! Deine Leser wollen wissen, wer du bist, was dich antreibt, diesen Blog zu schreiben und welche Vision dahinter steckt. Denn genau das ist es ja, was den Charme des Bloggings ausmacht. Du bist nicht als einer von Millionen Usern auf irgendeiner Riesenseite unterwegs. In einem Blog bist du der Hausherr. Der Unterschied zwischen deinem Blog und Social Media ist ungefähr so, als ob du zufällig in einer Bahnhofshalle einen Bekannten triffst, oder ob du diesen Bekannten zu dir nach Hause einlädst. Dein Blog ist dein Sofa im Internet, also stell auch Nüsskes hin und zeig dich persönlich!

Nochmal zurück zu diesem „Mehrwert“, was ist das?

Der Mehrwert ist schlicht gesagt das, was dein Leser davon hat, wenn er deine Seite besucht. Schließlich konkurrierst du mit dem gesamten Internet (und das ist verdammt groß!). Na super, da brauchst du gar nicht anzufangen? Stimmt nicht!  Du musst nur deine Nische finden und aus der Sicht des Lesers denken! Wenn du wunderschöne Bilder auf Leinwand malst, wirst du die Leser ansprechen, die solche Bilder lieben. Wenn du witzige Karikaturen machst, werden dich die Leser finden, die dringend was zu lachen brauchen! Wenn du Tutorials über Bleistiftzeichnungen machst, werden Leser kommen, die selbst herausfinden wollen, wie das funktioniert! Prinzip verstanden? Frag dich einfach, was du welchen Lesern bieten kannst und dann leg los und probier es aus!

Und die Technik? Was ist jetzt mit der Technik?

Um die Technik kümmern wir uns im zweiten Teil dieses Artikels. Mir ist nämlich jetzt sowas von die Zeit weggelaufen, dass mir klar wird, wieso es Blogs gibt, die davon leben, nur übers Bloggen zu schreiben! Der Effie Briest ihr Vatter würde jetzt sagen: „Das ist ein weites Feld!“ Ihr habt ja jetzt auch erstmal genug, worüber ihr nachdenken könnt! 😉

Schalten Sie auch beim nächsten Artikel wieder ein, wenn Sie Frau Groka sagen hören: „Ach, du Scheiße, wie erklär ich das denn jetzt?!“

Übrigens, wenn ich euch jetzt so verwirrt habe, dass ihr mehr Fragen habt als Antworten, schreibt mir einen Kommentar! Ich werde mich dann bemühen, Licht ins Dunkel zu bringen. Und bis dahin kannst du ja schon mal deine „Über mich“ Seite auf deinem Block vorschreiben! 😀